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Turbine mal anders?
ich hab mich früher viel mit dem Thema Modellturbine auseinander gesetzt (u.a. das Buch vom Herrn Kaps gelesen), bis zu dem Punkt, das ich selber eine bauen wollte, weil mich die Technik einfach so fasziniert. Naja, aber das Geld was knapp, der Maschinen park nicht ausreichend... so wurde das aufs Eis gelegt.
Nun bin ich in meiner Plotenausbildung, und wir haben das komplette Kapittel Powerplant (Triebwerk) abgeschlossen. Da stellt sich mir die Frage, warum hat sich noch niemand dran gemacht eine Modellturbine im stil einer echten Mantelstrom turbine zu bauen? So richtig schön mit mehreren Verdichterstufen, N1 und N2 Welle, ich meine die wäre dann doch viel effizienter?! ODer nicht?
Ich hab mal danach gegoogelt, jedoch nichts gefunden. Vielleicht ist ja jemand hier der sich damit schon mal befasst hat.
LG Christian

RE: Turbine mal anders?

an sich ist die idee schon interessant und man könnte bestimmt mit viel arbeit ein lauffähiges triebwerk bauen, was dann aber zu schwer für den einsatz im modellflugzeug wäre.
wobei wir schon beim thema wären, zweite welle für den fan, mehrere axialstufen und ein weiterer läufer am auslass, das kostet alles viel gewicht und natürlich auch geld. weiterhin wird das triebwerk zwangsläufig länger, was ebenfalls zu einem gewichtszuwachs führt. ebenso wie die luftführung für den bypass.
auch wenn solch ein triebwerk ggf. effizienter laufen würde, so ist der vorteil doch erst in größeren höhen zu erkennen, die wir als modellflieger sicherlich nicht erreichen. und da die mögliche effizienz durch höheres gewicht erkauft wurde, muss dementsprechend auch mehr gas gegeben werden.
...über anschaffungs-, wartungs- und ggf. reparaturkosten brauchen wir gar nicht reden.
jedoch wie anfangs schon erwähnt, ein lauffähiges kleines turbofantriebwerk zu bauen ist schon eine interessante idee!


Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von »Carli« (18. September 2010, 19:51)
Man braucht einen Spalt an den Schaufelenden, der wird im verhältnis zur Schaufellänge bei sehr kleinem Triebwerk sehr gross - viele Schaufeln, viele Stufen für den nötigen Druck -> viele Verluste.
Ich denke auch dass die erzielbaren Drucksteigerungen pro Stufe sehr gering sein werden - müsste man mal nachrechnen was theoretuisch möglich wäre.
Drehzahl müsste imho sehr hoch sein, und so ein langes Konstrukt zu lagern und rund laufen zu lassen ist sicher eine Herausforderung...
Neu ist die Idee nicht, aber ob sie schon mal wer brauchbar umgesetzt hat weiss ich nicht, technisch ist das aber sicher ein vielfacher Aufwand im Vergleich zu Radielverdichtern (die ja auch bei grossen Triebwerken verbreitet sind)
Status 30.11.2010 : Endlich geht's weiter - Kabinenhaube
Ein Mantelstromtriebwerk ist aber prinzipiell auch mit Radialverdichter zu machen. Turboprops gibt's ja auch, sogar als Zweiwellentriebwerk.
Mal so überlegt.
Eine Jetcat P160 wiegt nichtmal 200g mehr als eine P80, hat aber etwa doppeltsoviel Schub und verbraucht dafür etwa doppeltsoviel Treibstoff.
Gelingt es auf Basis einer P80 ein Mantelstromtriebwerk zu bauen das schubmäßig an eine P160 heranreicht ohne mehr Triebstoff zu brauchen als die P80? Dafür müsste ein Nebenstromverhätnis von etwas mehr 1:1 erreicht werden weil der Schub aus dem Heißgas geringer wird wenn es noch durch eine Arbeitsturbine muss. Wieviel Leistung braucht nochmal ein Impeller mit 8kg Schub? Das müsste dann die Arbeitsturbine leisten.
Und wenn die Leistung erreicht wird, was wiegt dieses Triebwerk dann komplett? Die zusätzlichen Teile werden mit 200g nicht zu machen sein. Sie müssen es aber auch nicht weil für 160N Schub im Mantelstromtriebwerk nur soviel Treibstoff verbraucht werden soll wie sonst für 80N. Übern breiten Daumen braucht eine P80 etwa 200g weniger Kraftstoff/Minute als die P160, für 5 Minuten Flugzeit wäre das schon 1kg weniger. Das Mantelstromtriebwerk dürfte also stolze 1200g (Triebwerksgewicht + eingesparter Kraftstoff) mehr wiegen als die P80 um eine P160 zu ersetzen. Müsste doch zu machen sein

Oder mach ich jetzt von technischer Seite einen groben Denkfehler

Wenn es allerdings nicht gelingt den Fan 80N Schub zu entlocken muss das ganze Geraffel wesentlich leichter werden

Wirtschaftlich bleibt das Mantelstromtriebwerk im Modell unsinnig weil man einfach nicht die Betriebsstunden zusammenbekommt um über Triebstoffersparnis die erheblich teurere Anschaffung auszugleichen

Und das Mantelstromtriebwerk würde in vielen Modelle zu Platzproblemen führen

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Matthias R« (2. Oktober 2010, 19:19)
bleibt noch pressluft, wobei das auch fraglich ist, ob man dann das triebwerk damit starten kann, wenn man sie direkt von vorne einbläst.
ok, alles nicht unlösbar aber eben teuer.
weiterhin denke ich, dass die beschleunigung darunter leidet, da größere massen beschleunigt werden müssen und das will kein jetpilot.

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Carli« (2. Oktober 2010, 21:24)
RE: Turbine mal anders?
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[SIZE=4]Ströme messen nicht vergessen![/SIZE]
Chilikakaoexperte
Dieser Beitrag wurde bereits 3 mal editiert, zuletzt von »Elektroniktommi« (4. Oktober 2010, 17:18)