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Abrissverhalten bei flotteren Seglern?
Ich spiele mit dem Gedanken mir einen flotteren Elektrosegler (den Excel Competition 3) anzuschaffen. Nun lese ich (fast) ausschliesslich gutes über das Teil, aber auch dass er wenn man ihn zu langsam macht er über eine Seite abreisst, ins Trudeln gerät und nur nach 10-15 Metern wieder abfangbar wird.
Ist das generell so bei schnelleren Seglern? Oder wird es nur übertrieben geschildert? Auf Aerodesign ist über das MH-43 zu lesen:
"Gelegenheitsbolzer mit Speedambitionen (auf deutsch gesagt: untrainierte Piloten) stürzen nicht beim kleinsten Überzieher ab, das Modell nickt sanft ab und lässt sich in jeder Beziehung einwandfrei landen."
Warum also schmiert der EC 3 (laut den Beschreibungen) bei geringer Geschwindigkeit so "bösartig" ab?
Oder sind das nur einige wenige Modelle wo eventuell der Schwerpunkt zu weit hinten ist?
Vielleicht mach ich mir auch einfach zu viele Sorgen ...
Ich würde gerne mal eure Meinung dazu hören.
lg
Michael
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Wohnort: Cloudbase
Beruf: Baumschüler LK Borken- und Blätterkunde.
je mehr das profil auf schnellflug ausgelegt ist, desto weniger gutmütigkeit kannst du im abrißverhalten erwarten. das MH-43 habe ich eigentlich als "nicht so böse" in erinnerung.
jeder flieger hat halt sein bestimmtes abrißverhalten - je nach schwerpunkt, profil, ewd, etc.
ich würde mir da an deiner stelle keine sorgen machen - und einfach in sicherer höhe ausprobieren, was passiert, wenn man es übertreibt.
greets, Nik
Zitat
Vielleicht mach ich mir auch einfach zu viele Sorgen
Das trifft es wohl am besten, das Teil fliegt und das sogar sehr gut. Warum sollte es bei dir anderst sein, ist halt kein Tapetenfetzen mit V-Prop und kein Thermikschleicher.....
Zudem, ein gesundes Abrissverhalten bringt vollkommen neue Flugfiguren mit sich, oder schon mal ne gerissene Rolle mit nem Thermikhüpfer geflogen?


Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Ralfi« (10. Oktober 2006, 00:35)
der hat meines wissens ein mh 32 und man kann ihn verhältnissmäsig langsam machen. bie einem abriss nickt er nur ein bischen und geht ein wenig schräg über die fläche holt wieder fahrt und ist wider zu kontroliere...
und was wichtiger ist, das passiert mir wirklich nur wenn ich einen gaaanz engen bart auskurbeln will... dann fliege ich immer knapp am abriss ist halt alles schwammig etc.
aber ansonsten merkste bei siesen seglern sehr schnell wan du ncht mehr aushungern darfst... das is irgendwie im gefühl... am besten einfach immer genug laufen lassen und darauf achten was der fliger macht.
greez nils
RE: Abrissverhalten bei flotteren Seglern?
Ich habe dieses Jahr wohl so gegen 150 Flüge mit meinem EC3 durchgeführt. Viele in der Ebene aber auch einige im Gebirge. Dabei ist er mir zwei Mal im Landeanflug abgekippt und auf dem Boden aufgeschlagen. Das erste Mal ist der Rumpf unter dem V-Leitwerk eingebrochen, das zweite Mal hatte ich Glück; praktisch keine zusätzliche Schramme.
Beide Abstürze waren klar mein Fehler. Zu übermütige Anflüge, zu viel Querlage in tiefer Höhe und dann noch eine Böe erwischt. Ist mir auch schon einge Male in grösserer Höhe passiert.
Das mit dem Trudeln ist aber falsch. Dazu braucht es schon volle Ruderausschläge. Beim Abkippen brauchts einfach einige Meter Höhe, um den Flieger wieder abzufangen.
Meine Lehre daraus:
Die verkorksten Anflüge entstehen hauptsächlich deshalb, weil man den Flieger nur mit den hochgestellten Querrudern schlecht bremsen kann. Dann nimmt man oft zu grosse Risiken auf sich und versucht noch enge Kurfen in tiefer Höhe.
--> Landeanflug immer konzentriert und mit vernünftiger Querlage. Lieber mal etwas zu lange oder auch in einem Hinderniss (Acker, Mais etc.) landen, als aus dem Himmel zu fallen. Das ist ja auch mit unseren manntragenden Vorbildern meistens tödlich.
So macht der EC3 wirklich Spass und man hat ein echtes Allround Modell. Neuerdings senke ich die Querruder für den Langsamflug etwas ab, was sich gefühlsmässig recht positiv auf den Gleitwinkel auswirkt (fürs Thermik fliegen).
ich fliege ein 2,5 Meter Segler mit RG15 Profil.
Auch was schneller unterwegs.
Das Motto: Geschwindigkeit ist Leben .
Das bedeutet jetzt nicht, das man schnellere Segler auch nicht langsam fliegen kann. Aber irgendwann ist bei jedem Modell das Limit erreicht, wo die Strömung abreißt. Das sieht bei jedem Modell unterschiedlich aus: Abkippen über die Fläche / leichtes Fahrt holen / Heftiges Fahrt holen ..).
Am besten, testet man die "Überzieh-Fähigkeit" in großer Höhe.
Bei Landungen nicht noch in 5 Meter Höhe in den Endanflug einkurven. Das bedeutet eine schöne hohe Lande-Einteilung fliegen und im geraden Endanflug "bremsen" (je nach dem: Querruder nach oben / Störklappen / Slippen). Ausserdem in niedrigen Höhen auf jeden Fall Seitenruder und Querruder koordininiert steuern. Am besten in niedriger Höhe nur noch Seitenruder (wenn dies vom Profil zugelassen wird)
Da ich meine Regeln vor einiger Zeit selbst nicht beherzigt hatte. Und noch in 5 Meter Höhe mit Querruder meinen "ausgehungerten" Segler rumreissen wollte, ist bei mir auch die Strömung abgerissen.
Da hilft nur "Plätzli-Technik"

Glossar zu diesem Beitrag: Harte Landung = Schlimmer Absturz / Störung = Steuerfehler / Böe = Steuerfehler
haengt wohl ab von:
1 Modellauslegung: EWD, Schwerpunkt, Profil, Oberflaechenguete ( gewachste Flaechen reissen schneller ab)
2. Steuergewohnheit, (Piloten-koennen)
3. Flaechenbelastung
4. Windbedingungen / Flugeinteilung
Koennt man eine Essay drueber schreiben, drum lass ich's lieber
Ich hab eigentlich nur schnelle Segler, das letzte Modell mit ploeztlichen Stroemmungsabrissen war ironischerweise ein E- thermik segler(Einstellwinkel der Flaechen war herstellerseitig bei 3 grad, was fuer ein schrott..)
Thomas


Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »wakuman« (12. Oktober 2006, 04:48)
Zitat
Original von wakuman
Abreissverhalten
haengt wohl ab von:
1 Modellauslegung: EWD, Schwerpunkt, Profil, Oberflaechenguete ( gewachste Flaechen reissen schneller ab)
2. Steuergewohnheit, (Piloten-koennen)
3. Flaechenbelastung
4. Windbedingungen / Flugeinteilung
Du hast etwas sehr wichtiges vergessen. Flächengeometrie.
Der Pilot hat ja eigtentlich nicht viel mit dem Abrissverhalten vom Modell zu tun.
Zitat
Der Pilot hat ja eigtentlich nicht viel mit dem Abrissverhalten vom Modell zu tun.
Flo da geb ich Dir recht, doch kann man mit 'vorrausschauendem steuern' sicherlich die wirkung eines Stroemungsabriss abschwaechen.
Flaechengeometrie hat starken einfluss auf Flaechenbelastung deshalb hab ichs nicht seperat aufgefuehrt.
Gruss
Thomas
Thomas


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RCLine Neu User
Wohnort: Schweiz, Region SG Oberland
Beruf: Informatiker
da spreche ich dagegen:
als Pilot nehme ich im Modellflug Einfluss auf:
1. EWD, Schwerpunkt, Oberflaechenguete ( nicht auf das Profil )
2. Steuergewohnheit
3. Flaechenbelastung
4. Windbedingungen / Flugeinteilung
Aus der Praxis habe ich erfahren, dass das Abrissverhalten sehr stark von der EWD beeinflusst wird. Bei 2° ist das Abrissverhalten total harmlos und bei 1° bnötige ich 30m Höhe um das Modell abzufangen, die Leistungsfähigkeit hat dafür zugenommen und das Pfeifen im Schnellflug ist beinahe weg.
Gruss
Klaus
das Abreißverhalten ist hauptsächlich von vier Faktoren abhängig:
- Flächengeometrie (Zuspitzung und Pfeilung)
- Schränkung (geometrisch oder aerodynamisch
- Profil
- Schwerpunktlage.
Grundsätzlich sollte der Abriß innen vor dem Abriß aussen erfolgen, da dann kein starkes seitliches Abkippen erfolgt und die Steuerbarkeit mit Querrudere erhalten bleibt.
Flächengeometrie:
Geringe zugespitzte Flächen sind gutmütiger als stark zugespitze
Nach hinten gepeilte Flächen im Abriß reagieren harmloser als nach vorne gepfeilte,
nämlich durch Nicken
Schränkung:
Schränkung der Aussenfläche verhindert den Abriß aussen vor innen. Ist insbesondere dann sinnvoll, wenn die Zuspitzung relativ hoch ist.
Profil:
Hier ist insbesondere die Nasenpartie entscheidend. Bei spitzen Nasen erfolgt der Abriß aprupt ohne vorherige Anzeichen, bei eher runden Nasen meist erst nach schwammig werden.
Schwerpunktlage:
Schwerpunktlage hinten (meist verbunden mit kleiner EWD) führt zu heftigeren Abrissen als Schwerpunktlage vorne.
Was heißt das für den EC3?
Flächen nicht sehr zugespitzt (Tiefensprung)
Profil MH43 ist nicht sehr spitz
Die Fläche ist ungeschränkt
Ergebnis:
Das Teil ist sogar eher gutmütig. Ich hatte einen LO XS, dessen Fläche ähnlichen Grundriß und auch das MH43 hatte. Der war selbst mit 1,7kg bei passendem Schwerpunkt noch relativ gutmütig. Zickig wurde der erst bei Schwerpunktlagen, bei denen man auf dem Rücken fast ziehen musste.
Hans