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Brett-Nurflügler rollt nicht

Es ist ein Brett-Nurflügler mit einer leichten V-Form der Flügel nach oben (zwecks Stabilisierung wie beim Segler) ohne Seitenleitwerk. Die Ruder haben ca 70% der Flügelhälte Länge. Kleines 5g Motor dran mit 4x2,5 prop (soll 90g Schub erzeugen). Spannweite 80cm, Gewicht 80g. Delta Mixer ist im Sender eingestellt.
Nun das Problem: der Nurflügler rollt nicht

Wenn ich Knüppel rechts (Querruder) bewege dann ist das rechte Ruder oben, linke unten...so wie es sein soll. Doch leider rollt der Flieger kein Stück nach rechts. Die andere Richtung verhält sich genauso. Habe schon mittlerweile 45 Grad Ruderausschlag aber trotzdem rollt er nicht, es sieht sogar so aus, als ob der ein wenig in die entgegen gesetzte Richtung sich leicht drehen würde.
Woran liegt das, was kann ich hier machen?
Gruß,
Lukas
Gruß,
Lukas
V-Form ist Gift für die Querruderwirkung.
Hast du Winglets oder eine zentrale Seitenflosse?
(Flosse = Leitwerk ohne angelenktes Ruder)
Kannst du mal ein Bild reinstellen?
Das Flugverhalten klingt irgendwie so, als hättest du garkeine Leitwerke dran.
Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Luftschrauber« (24. Juli 2009, 11:24)
Keine Winglets oder Flossen. Einfach ein Brett, welches in der Mitte zu V gebogen ist. Warum ist die V-Form ein Gift für Querruder? Und ist das so stark, dass das Rollen damit fast ganz verhindert wird?
Hoch und Runter geht einwandfrei. Was passiert da so aerodynamisch?
Gruß,
Lukas
Gruß,
Lukas

Also ein Flieger braucht immer eine Führung in Längsachsenrichtung.
Beispiel Rechtskurve:
Wenn du mit dem Querruder den Flieger um die Längsachse drehst, und mit Höhe in die Kurve ziehst, dann steht die Querachse jetzt fast direkt im Wind, also die Spannweitenrichtung in annähernd in Flugrichtung. Dadurch wird vom Wind auf den so von unten angeblasenen Flügel ein Gegenmoment zur Längsachse erzeugt, weil die linke Flügelhälfte steht über der rechten, Strömung am unteren rechten Flügel wirkt stärker, also wird der Flügel wieder geradegedrückt, jetzt schiebt der Flieger also aus der Kurve raus. Ein Leitwerk verhindert dieses Schieben, weil sobald das Schieben beginnen will, das Leitwerk einseitig stärker angeströmt wird, also Überdruck/Auftrieb entsteht, und dadurch entsteht ein Gegenmoment(Druckausgleich), das den Flieger in seiner gewollten Flugbahn hält.
Mir hat das auch mal wer hier im Forum erklärt, als ich vor dem gleichen Problem stand wie du jetzt. Das hat auch noch irgendwas mit negativem Nickmoment zu tun, kann ich mich erinnern, weiß aber grad nicht, was das ist, vielleicht eh das Gleiche, wie ichs gerade beschrieben hab, nur halt ein Fachbegriff.
Dieser Beitrag wurde bereits 3 mal editiert, zuletzt von »Luftschrauber« (24. Juli 2009, 11:54)

Versuch macht kluch.
Ich bau jetz mit steckbarer zentraler Seitenflosse, saupraktisch zum Transportieren, hier siehst du es.
Denn mir ist aufgefallen, dass der Nurflügler mit Vollgas (ist nicht viel bei 5g Motor) zuerst nach oben steigt und sich entlang der Querachse nach oben leicht dreht. Dabei verliert er die Geschwindigkeit. Kann es sein, dass durch diesen Zustand die Querruder keine Wirkung haben könnten? (Obwohl hoch und runter damit weiterhin gut klappt)
Gruß,
Lukas
Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »oxylos« (24. Juli 2009, 13:11)
http://www.modellflug-freakshow.at/Berichte/sturz_zug.htm
Zitat
Original von oxylos
Solang man noch dazu lernen kann ist alles sehr Spannend![]()
Ja, und das Erlernte dann mit Erfolg in die Praxis umsetzen ist dann eine schöne Belohnung

das Problem heißt negatives Wendemoment.
Ich empfehle für Leute die Nurflügel verstehen wollen die Seite www.aerodesign.de oder ins Forum von RCN oder IG-Horten.de zu wechseln

Wem das zu kompliziert oder zu "hölzern" ist der soll bitte hier bleiben und weiter ahnungslos Spielzeugflieger aus Verpackungsmaterial oder Untertapete bauen, ist auch nicht schlimm



Viele Grüße,
Uwe.





Das schaut aber nach einem zu weit hinten liegenden Schwerpunkt aus. Er sollte zwischen 1/6 bis 1/5 Flächentiefe(incl. Rudertiefe) hinter der Nasenleiste liegen.
Die FLosse würde ich weiter nach vorne holen, das hilft schonmal den Schwerpunkt nach vorne zu schieben, solange sie hinter dem Schwerpunkt liegt, reicht das. Servos auch ganz nach vorne holen zur Nasenleiste. Schwerpunkt regulieren dann durch Akkuverschieben. Und vorne wirst du evtl. eine kleine Rumpfnase anbauen müssen.
Ich würde noch einen Holm(Buche oder Kohle) einbauen und die Ruder tapen, also komplett mit Paketklebeband umwickeln, damit sie verwindungssteifer werden. Mir hats die Ruder anfangs
gnadenlos im Wind verdreht ohne Tapen.
Das Programm WinSchwer berechnet dir den richtigen Schwerpunkt, auch für Nurflügler.
EDIT: Und wie gesagt, mach das Brett lieber wieder gerade, also ohne V-Form. Das behindert nur die Drehung um die Längsachse, weil sobald du einlenkst, wird eine Flügelhälfte erstmal horizontal und die andere noch mehr in Richtung vertikal. Genau horizontal heißt maximaler Auftrieb, also wirkt er erstmal der Drehung entgegen, bis daß er dann aus der Horizontalen nah unten weiterdreht. Darum ist V-Form Gift für die Querruderwirkung. Beim Seitenleitwerkler wird dieser Effekt ja als Eigenstabilisierung "verkauft"

Ist ja zum gemütlichen Fliegen wirklich ein praktischer Effekt, weil sich der Flügel immer selber in die Horizontale ausrichtet.
Wenn der Flügel gerade ist, fällt dieses Gegenbremsen weg, weil beide Flügelhälften gleichzeitig aus der Horizontalen rausdrehen, somit in etwa gleiche Kräfte wirken.
Dieser Beitrag wurde bereits 5 mal editiert, zuletzt von »Luftschrauber« (25. Juli 2009, 08:21)
Zitat
Original von UweH
das Problem heißt negatives Wendemoment.
Achso, das war der Fachbegriff. Hierzu hab ich grade noch ein gut erklärendes Beispiel gefunden:
Zitat
Das Ruder auf der auftriebserhöhenden Seite erzeugt neben dem Auftrieb einen erhöhten Luftwiderstand, der zu einer Bremswirkung auf der auftrieberzeugenden Seite führt. Folglich giert das Flugzeug entgegen der Rollrichtung.
Beispiel: Ein Querruderausschlag nach rechts führt zu einer Querlage des Flugzeuges nach rechts, weil sich der Auftrieb an der rechten Tragfläche verringert und links verstärkt. Da mit der Auftriebserhöhung auf der linken Seite grundsätzlich auch eine Erhöhung des Luftwiderstand einhergeht, giert das Flugzeug zunächst kurz nach links, bis es im Schiebeflug zu einer Rechtskurve übergeht.
Quelle:
http://de.wikipedia.org/wiki/Wendemoment
Benutzerinformationen überspringen
Wohnort: Rott am Inn
Beruf: Laminierer/ Faserverbundtechniker/Carbonfaserverbieger



Zitat
Original von Hangfräse
Ich frag mich zwar was das mit Modellbau im eigentlichen sinne noch zu tun hat, aber egal, nebensächlich!!![]()
Hallo Udo,
Modellbau ist das schon, aber leider nach dem Prinzip "denn sie wissen nicht was sie tun".
Ich bau ja auch gerade was aus Untertapete, das ist eine tolle Sache um schnell mal Schwerpunkt, Flugstabilität und Steuerbarkeit zu testen ohne gleich hundert Baustunden zu verbraten und es ist super um einen Flieger bei minimalsten Materialkosten zu bauen

![==[]](wcf/images/smilies/hammernd.gif)


Ich denk nur an Thread mit der Platten Horten IX von Wurpfel, so was bau ich gerade als Segler und wenn ich wieder einen Fotoapperat habe mach ich vielleicht auch mal ein Bild

Da wurde die Frage gestellt wie man einfach eine Horten IX bauen kann. Ich hab daraufhin eine eigentlich komplette Bauanleitung eingestellt, nur ohne Plan und mit wenigen Worten, aber dann hat man nie mehr was davon gehört, guggst Du hier

Ich schau hier trotzdem immer wieder mal rein, denn man soll die Hoffnung nie aufgeben und so manches ist ja auch unfreiwillig witzig

Viele Grüße,
Uwe.
Vor 20 Jahren habe ich Segler schön mit Rippenkonstruktion und fleißiger Bespannung Tagelang gebastelt. Unter anderem aus Kostengründen ohne RC Komponenten einfach mit Seil hochgezogen und ab irgendwohin runtersegeln lassen.
Nun ist es heutzutage möglich mit einfachen Mitteln aus beliebigen leichtem Stoff wie Pizzakarton oder Untertapete und mondernster, hochentwickelter Brushless und Lipo-Technologie innerhalb von 1 bis 2 Stunden ein Flieger in die Luft zu bringen.
Ohne Profil, jegliche Formeln und nächtelanges Basteln, beinah entgegen aller Naturgesetze. Da würden die Hortens sich wohl im Grabe umdrehen.
Einfach mal Fliegen, warum das Ding fliegt ist erstmal nebensächlich.
Wenn die Neugierde steigt dann wird der Anfänger sich schon mit der Aerodynamischen Materie beschäftigen, wenn er will.
Da hilft es überhaupt nicht mit überheblicher Argumentation ala Papierflieger mit Motor seine elitären Weisheiten jemanden derart aufzuzwingen nach dem Motto "Früher was alles besser (c)"
Für die Links bedanke ich mich. Ein neues interessantes Fachgebiet wird mit Sicherheit schöne Stunden bereiten.
Und nun der aktuelle Status: Jaaaaa es Fliegt! Durch die Seitenflosse und die Reduzierung der V-Form auf Minimum fliegt mein kleiner Slowflyer einfach fantastisch. Sehr gemütlich bei Windstille kann ich nebenher laufen, macht wirklich kurzweiligen Spass! Genau so habe ich es mir vorgestellt. Vielen Dank Luftschrauber.
Einen kleinen Hacken hat das Ding allerdings. Beim Tiefe geben reagiert es eine weile fast überhaupt nicht um dann plötzlich mit voller Kraft eine Vorwärtsrolle zu vollziehen. Bei geringer Höhe dann meist senkrecht in den Boden

Gruß,
Lukas
Zitat
Original von oxylos
Beim Tiefe geben reagiert es eine weile fast überhaupt nicht um dann plötzlich mit voller Kraft eine Vorwärtsrolle zu vollziehen. Bei geringer Höhe dann meist senkrecht in den Boden
Also warum das Ding erst verzögert auf Tiefe reagiert, ist mir auch ein Rätsel, aber wenn das Tiefenruder zu heftig reagiert, ist ein zu weit hinten liegender Schwerpunkt schuld, worauf ich dich ja schon aufgrund deines Fotos hingewiesen hab.
Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von »Luftschrauber« (27. Juli 2009, 10:13)
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